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Von mir zu Dir...


Das ist eine kleine Geschichte aus:

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Die Geschichte des alten Ehepaares erzählt von dem Fest,
das sie nach 50 gemeinsamen Jahren feiern.
 „Seit 50 Jahren“, so überlegt die Frau „nehme ich Rücksicht und
gebe meinem Mann immer das knusprige Ende des Brotes.“

„Heute gönne ich mir endlich selbst diese Delikatesse.“

Zugegeben, sie hat ein etwas schlechtes Gewissen.
Aber sie reicht vom frischen Brot ihrem Mann ein Stück mit wenig Kruste.
Der strahlt sie glücklich an und sagt:
„Mein Schatz, du machst mir die größte Freude dieses Tages!“
„Über 50 Jahre habe ich das Ende des Brotes gegessen,
das ich am wenigsten mag.

Ich dachte immer, dass es DIR nicht schmeckt.“
Ja, ja, wir lächeln jetzt alle…

Hast du jetzt auch geschmunzelt beim Lesen der kleinen Geschichte?

Ist es nicht so, dass sie genau das dokumentiert,
was wir alle mehr oder weniger oft selber praktizieren?
 
Wir vermeiden „Klartext“ und denken etwas in den Anderen hinein,
was weit weg sein kann von dem, was ER denkt und wünscht.
 
Eine heiße Quelle von Missverständnissen!
Und die Meistverbreitete zugleich.

Manch einer hat ein Ziel und weiß genau, was er will.

Anstatt jetzt frisch ans Werk zu gehen,
legt er aus falsch verstandener Höflichkeit
und Rücksichtnahme, sein Ziel erst mal auf Eis.


Wovor hat er Angst?
Welcher Situation will er aus dem Wege gehen?
Was hindert ihn, zu sich und zu seinen Wünschen zu stehen?

Es gibt Menschen, die sich alles aufbürden lassen,
was andere nicht tun wollen.
Sie lassen es sich gefallen, immer wieder.
„…immer ich“, brummeln sie höchstens vor sich hin.

Ja, klärende Worte können eine Erlösung sein!
Und jeder hat das Recht dazu.




Eine Engelgeschichte  von Martina Pöhlmann - siehe auch:  Link

 

Der Engel, der Mensch werden wollte

Es war einmal ein kleiner Engel im Himmel, der die Menschen mit solcher Nähe und Zärtlichkeit begleitete, dass er den unwiderstehlichen Wunsch
empfand, nicht nur mit den Flügeln über die Erde zu schweben und schützend die Menschen zu achten, sondern er wollte selbst auf ihren Straßen und Wegen gehen, einer von ihnen werden.

Eines Tages sah er auf der Erde eine eben erblühende Mohnblume. Da schien es dem kleinen Engel als habe er im Himmel noch nie ein solches Rot
empfunden, und seine Sehnsucht, zur Erde zu gehören, wuchs. So trat er vor Gottes Angesicht und bat: "Lass mich auf die Erde, lass mich ein Mensch unter Menschen werden."

Da trat ein erhabener, weiser Engel dazu und sagte: "Weißt du auch, dass es auf Erde nicht nur Sonne und Blumen gibt? Es gibt Stürme und Unwetter und allerlei Ungemütliches." "Ja", erwiderte der kleine Engel, "das weiß ich. Doch sah ich auch einen Menschen, der hatte die Kraft, einen großen Schirm aufzuspannen, so dass zwei Menschen darunter Platz hatten. Es schien mir, den beiden könnte kein Unwetter etwas anhaben."

Da lächelte Gott dem kleinen Engel zu.

Die Zeit verging, und eines Tages erschien der kleine Engel wieder vor Gottes Angesicht und sprach: "Ich habe mir noch mehr angesehen von der Welt. Es zieht mich mehr und mehr hinunter." Da trat der erhabene, weise Engel wieder hinzu und entgegnete: "Weißt du auch, daß es Nebel und Frost und eine Menge verschiedener Arten von Glatteis gibt auf der Welt?" Da antwortete der kleine Engel: "Ja, ich weiß um manche Gefahren, doch
sah ich auch Menschen, die teilten ihre warmen Mäntel. Und andere Menschen, die gingen bei Glatteis Arm in Arm."

Da lächelte Gott dem kleinen Engel erneut zu.

Als wieder einige Zeit vergangen war, trat der kleine Engel zum dritten mal vor Gottes Angesicht und bat: "Lass mich ein Mensch werden. So rot blüht der Mohn auf der Erde. Mein Herz ist voll Sehnsucht, etwas zu diesem Blühen beizutragen." Da trat der erhabene, weise Engel ganz nah zu dem kleinen Engel und fragte mit ernster Stimme: "Hast du wirklich genug hinab gesehen, das Leid und das Elend geschaut, die Tränen und Ängste, die Krankheiten, Sünden und den Tod geschaut?"

Mit fester Stimme erwiderte der kleine Engel: "Wohl habe ich auch das Düstere, Traurige und Schreckliche gesehen. Doch ich sah auch einen Menschen, der trocknete einem anderen die Tränen, der vergab einem Schuldige und der reichte einem Sterbenden die Hand. Ich sah eine Mutter, die wiegte ihr krankes, ausgemergeltes Kind durch viele Nächte und wurde nicht müde, die alte leise Melodie der Hoffnung zu summen. Solch ein Mensch möchte ich werden."

Da trat der erhabene weise Engel zurück und Gott schenkte dem kleinen Engel seinen Segen und gab ihm viel Himmelslicht mit auf die lange Reise.

Bevor der kleine Engel zur Erde stieg, nahm ihm der erhabene, weise Engel einen Flügel ab, und der andere Flügel wurde unsichtbar. Da fragte der kleine Engel: "Mein Gott, wie soll ich vorwärts kommen und wie zurückfinden ohne Flügel?"

"Das herauszufinden wird deine
Lebensaufgabe sein", hörte er Gottes Stimme zärtlich sagen.

In dieser Nacht kam ein kleines Kind zur Welt. Seine Mutter, noch vor Schmerz und Anstrengung betäubt, nahm das Kind in die Arme, sah das Himmelslicht wie einen Lockenkranz um das Köpfchen des Kindes leichten und flüsterte: "Sei willkommen unter uns, mein kleiner Engel."

Noch lange sah man das Himmelslicht um das Kind. Doch wie das Leben so ist, es beschmutzt auch die reinsten, hellsten Lichter. All die vielen Einflüsse, die Härte und der Kampf taten ein übriges - bald sah niemand mehr, daß der Mensch himmlisches Licht in sich trug. Zwar machte sich der unsichtbare Flügel hie und da bemerkbar. Doch was bei dem Kind als träumerischer, schwebender Schritt wahrgenommen wurde, das wirkte bei dem Heranwachsenden eher als unsicheres Schwanken und beim Erwachsenen dann nur noch als Hinken und Stolpern.

Je länger der Mensch, der einst ein Engel gewesen war, auf den staubigen und steinigen Wegen des Lebens ging, die mühsamen Treppen bestieg, die steil abfallenden, dornigen Hänge hinunterstrauchelte, desto mehr hatte er vergessen, woher er kam und weshalb er hier wanderte. Einzig die große Liebe zu den kleinen roten Mohnblumen, die an Wegrändern und Magerwiesen blühten, war ihm geblieben.

Viel Leidvolles begegnete dem Menschen auf seinem Lebensweg. Zwar konnte er manchmal eine Träne trocknen, zwar reichte er ab und zu einem schwankenden Mitmenschen die Hand, zwar brach er zuweilen sein Brot mit einem Hungernden, doch die meisten Rätsel blieben, und er merkte mehr und mehr, wie wenig er tun konnte und wieviel er unerledigt zurücklassen musste. Seine Kraft reichte nur für ganz wenig, und oft schien es ihm, als bewirkte sein Leben nichts.

Jeden Frühling aber blühte neuer Mohn an den Straßenrändern und erfreute des Menschen Herz. Nach einem besonders langen, kalten Winter, in dem der Mensch kaum genug Wärme und Schutz, Raum und Nahrung, Freundschaft und Brot gefunden hatte, konnte er sich nur noch langsam und mühsam fortbewegen. Er musste viele Pausen machen und schlief oft vor Erschöpfung am Wegrand ein.

Da erblickte er weit über sich auf einem unerreichbar hohen Felsen eine kleine Wiese voll roten Mohns. Der Mensch rieb sich die Augen. So rot, so rot erblühte der Mohn. Beim Anblick dieser Blumen wünschte er so sehr, dass er allen Menschen, denen er begegnete, und allen Tieren, die um ihn waren, eine solche Blume und ein klares, inniges Rot als Zeichen der Liebe schenken dürfte.

Da bemerkte er neben sich einen Wanderer, genauso müde, genauso gezeichnet von der langen Straße wie er. "Wohin schaust du so voller Sehnsucht und voller Wehmut?" fragte dieser. "Dort auf die Mohnblüten. So müsste die Farbe unserer Liebe sein." "Weißt du denn nicht, wie schnell diese Art Blumen welken, wie verwundbar sie sind?" kam die Frage des Wanderers. Der Mensch, der einst ein Engel gewesen war, flüsterte: "Ich weiß um ihre Sterblichkeit. Trotzdem ist kein roteres Rot in der Welt und in meinem Herzen. Diese Blumen sind wie die Liebe, mag das Äußere auch verwelken, ihr Rot bleibt in der Seele."

Da schaute sich die beiden Menschen ins Gesicht und erkannten den letzten Funken Himmelslicht in den Augen des anderen. Sie sahen, woher sie kamen, wozu sie gewandert waren und wohin sie noch unterwegs waren.

Und sie sahen an sich jeweils einen Flügel.

Voller Freude umarmten sie sich. Da geschah das Wunder. Sie erreichten das Mohnfeld, gemeinsam konnten sie fliegen, denn...

Menschen sind Engel mit nur einem Flügel
wenn sie ihr Ziel erreichen wollen und fliegen,

müssen sie einander umarmen.

Zu dieser Stunde sagte Gott im Himmel: "Du hast herausgefunden, wozu du unterwegs warst und ich dich aussandte.

Dein Mohn blüht jetzt im Himmel, komm heim!".

 




Zuletzt bearbeitet: 10.05.2018 Jens Merkel


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